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Slide-Burnout

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Burnout

 "Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling.

Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu."

- Hans Christian Andersen -

 

Schlägt man die Zeitung auf wird man schön langsam das Gefühl nicht los, dass unsere Gesellschaft inzwischen komplett verburnoutisiert ist. Und wer wirklich was auf sich hält, der trägt das Schild "Ich habe Burnout und gehöre zur Krone der Erschöpfung" wie einen Ritterschlag vor sich her.

Wen wundert's, dass angesichts der medialen Dauerpräsenz dieses Themas bald jeder, der in der Früh unausgeschlafen und mäßig motiviert aus dem Bett kriecht, denkt: "Jetzt hat's mich auch erwischt."

Tatsache ist, dass immer öfter Ärzte mit Beschwerden, Problemen und Befindlichkeitsstörungen von Menschen konfrontiert werden, die es vor 15 - 20 Jahren in der Häufung nicht gab. Und genauso oft lassen sich diese Symptome nicht mehr so einfach in ein klar definiertes Krankheitsbild einfügen. Die Grauzone zwischen gesund und krank wird immer größer: Magendrücken, Migräneattacken, Nervosität, Schlafstörungen, Rastlosigkeit, Bandscheibenprobleme gepaart mit einem Widerwillen, dem Alltag weiterhin pflichtbewusst nachzukommen, eine immer niedrigere Frustrationsschwelle und dazu das unbändige Bedürfnis, einmal alles hinter sich zu lassen.

Warum das? Die Arbeitsbedingungen haben sich in letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. Die gleichzeitige Erledigung verschiedener, komplexer Arbeiten ("Multitasking"), hoher Termin- und Leistungsdruck mit schnellem Arbeitstempo, monotone Arbeitsvorgänge ohne persönliche Einflussnahme und ständige Unterbrechungen der Arbeit ("Fragmentierung") überfordern immer mehr Menschen. Wenn die geleistete Arbeit noch dazu nicht geschätzt und anerkannt wird, sondern im Gegenteil von Vorgesetzten trotz enormem Engagement die Keule Arbeitsplatzverlust geschwungen wird, weil es irgendwo in der Welt garantiert jemanden gibt, der die Arbeit noch billiger macht, dann braucht man schon eine dicke Haut, damit einem das nichts anhaben kann.

"Psychopharmaka können gute Arbeitsbedingungen nicht ersetzen." schreibt der Neurobiologe und Psychologe Joachim Bauer in "Arbeit - warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht". Oder anders ausgedrückt: Das Betriebsklima ist wichtiger wie das Raumklima.